Was muss man beachten, wenn man die Eheschließung beim Standesamt anmelden muss? In diesem Artikel möchte ich euch alles über die standesamtliche Trauung erzählen.
Die standesamtliche Trauung ist das erste, das für eure Eheschließung geplant wird. Bevor ihr ein Datum festlegt und das Amt kontaktiert, solltet ihr wissen, wie die Organisation für die standesamtliche Trauung abläuft, worauf ihr achten müsst, wenn ihr euch auf einen Termin festlegt und welche Dokumente ihr vorbereiten müsst.
Um euch für eure Hochzeitsplanung gut vorzubereiten, habe ich euch fünf Aspekte zusammengetragen, die für die standesamtliche Trauung wichtig sind und über die ihr vor eurer Planung informiert sein solltet:
Inhalt
Wie läuft die Anmeldung beim Standesamt ab?
Eure Eheschließung müsst ihr immer bei der Gemeinde anmelden, in der ihr wohnhaft seid. Das müsst ihr auch dann, wenn ihr in einem anderen Amt heiraten möchtet. Auch bei einer Heirat im Ausland, die dann auch in Deutschland rechtskräftig ist, solange sie rechtmäßig durchgeführt wurde. Bei den meisten Standesämtern kann man sich erst 6 Monate vorher zur Eheschließung anmelden. Das bedeutet, dass man erst 6 Monate vorher den Termin sicher hat.
Bei Standesämtern in Location sieht das anders aus, da ist es oftmals möglich schon früher einen Termin festzulegen. Wenn nach der Trauung die Hochzeitsfeier geplant ist, kann es eine Herausforderung sein, denn wenn man erst 6 Monate vorher den Termin fix hat, hat man auch nur 6 Monate Zeit die große Feier zu planen. Es ist schwierig für den Tag dann noch eine Feierlocation und die Dienstleister zu buchen, da die schon ausgebucht sein können.
Deshalb möchte ich euch vorab empfehlen eure große Feier nicht am selben Tag der standesamtlichen Trauung zu planen. Welche Varianten es gibt und deren Vor-und Nachteile habe ich euch in dem Blogbeitrag “Standesamtliche Trauung und freie/kirchliche Trauung an einem Tag?” erzählt.
Welche Dokumente benötigt das Standesamt?
Bei der Anmeldung beim Standesamt sollten beide künftigen Eheleute persönlich erscheinen. Falls einer von euch verhindert sein sollte, könnt ihr eine schriftliche Vollmacht ausstellen. Die Dokumente die ihr für die Anmeldung mitbringen müsst, müssen entweder Originale oder beglaubigte Kopien sein und dürfen nicht älter als sechs Monate sein. Ihr braucht:
- eure Geburtsurkunden
- den gültigen Personalausweis
- amtliche Meldebescheinigung
- Personenstandsurkunde
- Abstammungsurkunde
- gegebenenfalls die Geburtsurkunden gemeinsamer Kinder
- eventuell eine Aufenthaltsgenehmigung und Nachweis der Staatsangehörigkeit
- die Diplom- und Promotionsurkunde, falls es die gibt
- bei unter 18 Jährigen eine schriftliche Erlaubnis der Erziehungsberechtigten
- gegebenenfalls einen Nachweis über die rechtskräftige Auflösung der vorherigen Ehe
Unpersönlich, aber geringe Kosten
Die Trauung ist im Schnitt 15-20 Minuten lang. Das heißt, es kann nicht besonders auf eure Kennenlerngeschichte eingegangen werden. Die standesamtliche Eheschließung ist daher oftmals eher unpersönlich und unromantisch.
Ein positiver Aspekt ist allerdings, dass sie viel günstiger als eine freie oder kirchliche Trauung ist. Die Location in der Gemeinde oder im Rathaus sind in der Regel kostenfrei, ihr benötigt keinen Trauredner, der mehrere hundert Euro kostet und auch für Dekoration müsst ihr nicht sorgen. Das heißt, hier habt ihr kaum Ausgaben. Die Anmeldung kostet circa 40-60 Euro, das variiert je nach Amt.
Des Weiteren sind für Ehe- und Geburtsurkunde circa 12 Euro zu berechnen und auch die beglaubigten Kopien kosten ein paar Euro. Ansonsten fallen nur noch Kosten für das Familienstammbuch an, das sich im Rahmen zwischen 15 und 30 Euro bewegt. Bei manchen Standesämtern kostet die Anmeldung mehr, wenn ihr zum Beispiel an einem Samstag heiraten möchtet. Achtet also darauf, dass ihr das einkalkuliert. Je nach Location können dann noch Kosten für die Raumnutzung anfallen. Für die Führung eines Doppelnamens fallen auch Gebühren an.
Sitzmöglichkeiten erfragen
Bedenkt, dass es bei den Trauzimmern in Standesämtern nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen gibt. Es kann passieren, dass nicht die ganze Hochzeitsgesellschaft, die ihr bei der großen Feier dabei haben könnt, auch bei der standesamtlichen Trauung dabei sein können. Die typischen Standesämter im Rathaus oder in der Gemeinde haben oftmals eher kleine Trauzimmer und am wenigstens Sitzplätze zur Verfügung.
Wenn es bei euch der Fall sein sollte, dass das Standesamt zu klein ist, habt ihr die Möglichkeit zu erfragen, ob die Trauung in einem anderen Saal stattfinden kann. Eventuell stehen bei umliegenden Locations Säle zur Verfügung. Hierfür solltet ihr euch rechtzeitig informieren. Sollte es keine Möglichkeit geben, empfehle ich euch nicht auf das lokale Amt zu beharren und andere Standesämter in der Umgebung in Betracht zu ziehen, die vielleicht etwas weiter weg sind. Aber auch wenn ihr in einem anderen Standesamt heiratet, muss die Eheschließung in der Gemeinde eures Wohnortes angemeldet werden.
Gespräch mit dem Standesbeamten
Es kommt ganz auf den Standesbeamten an, wie individuell eure Trauung gestaltet werden kann. Ihr solltet dem Standesbeamten auf jeden Fall eure Wünsche äußern. Ob er auf eure Kennenlerngeschichte eingehen soll, ob Musik gespielt werden soll, ob ihr euch küssen möchtet und die Ringe austauschen möchtet und ob ihr beim Vornamen angeredet werden möchtet. Schon allein diese Punkte können eure Trauung persönlicher gestalten. Noch persönlicher wird es aber dann bei der freien oder kirchlichen Trauung. Der Trauredner oder der Pfarrer geht je nach Wunsch näher auf euch und eure Kennenlerngeschichte ein.
Der Standesbeamte des Standesamtes Aartal hat in einem Interview alle wichtigen Punkte aufgeklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=I1lilXbxrvA
Über die wichtigsten Aspekte für die Trauung wisst ihr nun Bescheid und könnt loslegen eure Hochzeit zu planen. Für diejenigen die nicht nur eine standesamtliche Trauung, sondern auch eine freie oder kirchliche Trauung planen, habe ich in einem anderen Blogbeitrag “Standesamtliche Trauung und freie/kirchliche Trauung an einem Tag?” die drei Möglichkeiten erklärt, wann ihr eure Trauungen feiern könnt und welche Vor-und Nachteile die Möglichkeiten haben. Hier könnt ihr nochmal nachlesen, welche Variante für eure Hochzeit am besten wäre.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Planung!
Solltet ihr Fragen haben, könnt ihr mich gern kontaktieren.
Eure Carina