Rund um das Thema Hochzeit gibt es einige Hochzeitsmythen, die zu einer festen Tradition geworden sind. Wir stellen in diesem Blogartikel 10 Hochzeitsrituale auf den Prüfstand und schauen, was dahinter steckt!
Inhalt
Hochzeitsmythos Nummer 1: Der Brautvater führt die Braut zum Altar!
Diese Hochzeitstradition wird heutzutage noch von vielen Bräuten umgesetzt. Da es aber in der heutigen Gesellschaft ein Vielfaches an unterschiedlichen Familienformen gibt, kann man diese Hochzeitstradition auch individuell für sich umgestalten. Die klassische Familienform mit Vater und Mutter und eventuell Geschwister gehört bei manchen der Vergangenheit an. Zum Beispiel stehen hier zum Gang zum Altar die eigene Mutter, der Stiefvater oder Stiefmutter, der Bräutigam, die beste Freundin oder beste Freund etc. als Option zur Verfügung.
Doch was besagt dieser Hochzeitsmythos? Früher galt die Frau als ein Besitztum. Wurde die Frau damals verheiratet, wurde sie von ihrem Vater an ihren zukünftigen Mann übergeben. Nun stand sie nicht mehr im Besitz ihres Vaters, sondern in dem Besitz ihres Mannes. Jedoch kann man diesen Hochzeitsmythos aus so interpretieren, dass der Brautvater dem zukünftigen Ehemann seine Tochter aus der elterlichen in die Obhut des Ehemanns überlässt.
Unser Tipp für euch: wählt die Person für den Gang zum Altar aus, die ihr möchtet. Ihr müsst anderen keine Rechenschaft schuldig sein, da es hier um euch geht.
Hochzeitsmythos Nummer 2: Der Bräutigam wartet am Altar auf die Braut!
Auch hier greift wieder die Tradition der Brautübergabe des Vaters an den zukünftigen Ehemann. Da aber heutzutage die Frau nicht als Besitz gesehen wird, könnt ihr euch auch dafür entscheiden, gemeinsam zum Altar zu gehen. Oder es gibt zwei Gänge zum Altar: zum Beispiel zuerst die Braut mit Begleitung und anschließend der Bräutigam mit Begleitung.
Hochzeitsmythos Nummer 3: Das Brautkleid muss (bei der ersten Hochzeit) weiß sein!
Bei diesem Mythos haben wir bewusst das „bei der ersten Hochzeit“ eingefügt. Warum? Da es einen weiteren Hochzeitsmythos gibt, der besagt, dass man bei weiteren Hochzeiten kein weiß tragen darf. Werft diese beiden Mythen am besten schnell aus euren Gedanken, da sie einfach alt und überholt sind. Hochzeitskleider müssen generell nicht weiß sein (oder dürfen auf weiteren Hochzeiten weiß sein)!
Aber wieso besagt das Ritual, dass das Brautkleid weiß sein sollte? Dieser Gedanke stammt aus dem 20. Jahrhundert: die weiße Farbe des Hochzeitskleides soll für Reinheit stehen und sexuelle Unberührtheit als Message transportieren. Aufgrund dessen mussten schwangere Frauen im 20. Jahrhundert in einem schwarzen Kleid heiraten.
Wichtig: ihr seid die Braut und ihr dürft egal wie entscheiden, welche Farbe euer Brautkleid haben soll. Ob gelb, blau, rot, schwarz – Hauptsache ihr seid glücklich.
Hochzeitsmythos Nummer 4: Bevor die Kinder kommen, muss geheiratet werden!
In unseren vorherigen Mythen wird deutlich, dass bisherige Traditionen schon aus dem 20. Jahrhundert stammen und weit überholt sind. Auch bei diesem Hochzeitsmythos kommt zum Tragen, dass die Braut bei der Hochzeit sexuell unberührt sein sollte. Außereheliche Kinder waren zu damaligen Zeiten ein großes Drama und wurden verheimlicht.
Unserer Meinung nach haben Kinder nicht direkt etwas mit eurer Hochzeit zu tun. Ihr selbst dürft entscheiden, ob ihr aufgrund einer Schwangerschaft heiratet, oder ob ihr generell vor der Hochzeit schon Kinder haben möchtet. Manche Paare möchten auch gar nicht heiraten und trotzdem Kinder in die Welt setzen. Deshalb sagen wir auch hier: richtet euch nach euren Wünschen und entscheidet euch so, wie ihr es für richtig haltet.
Hochzeitsmythos Nummer 5: Nach einem Jahr verlobt-sein muss man heiraten!
Ein weiteres Klischee, welches man oft in Verbindung mit einer Verlobung bzw. einer geplanten Hochzeit zu hören bekommt ist, dass man innerhalb von 12 Monaten nach einer Verlobung heiraten sollte. Generell peilt man für die Hochzeitsplanung ein Jahr im Voraus an – somit wäre dieser Mythos nicht ganz unsinnig.
Aber auch hier spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle und da jeder Mensch bzw. jedes Paar verschieden ist, muss man diesen Mythos nicht erzwingen. Stimmt das momentane Budget nicht oder in eurer jetzigen Situation klappt die Hochzeit nicht so wie gewollt, könnt ihr euch auch Zeit lassen. Auch hier steht ihr und eure Wünsche im Fokus. Möchtet ihr das Thema Hochzeit langsamer angehen, ist das vollkommen in Ordnung.
Hochzeitsmythos Nummer 6: „Das verflixte siebte Jahr“
„Das verflixte siebte Jahr“ ist wahrscheinlich jedem ein Begriff. Falls nicht, hier eine kurze Erklärung: im 7. Ehejahr soll es angeblich in einer Ehe gewaltig kriseln und deshalb soll es in diesem verflixten siebten Jahr zu vielen Scheidungen kommen.
Statistisch gesehen haben sich im Jahr 2018 Deutschland 23,94 % aller Ehepaare nach 6 bis 10 Jahren Ehe geschieden. Dieser Prozentsatz macht nicht einmal ¼ der Gesamtanzahl aus. Unser Tipp an euch: bitte verinnerlicht diesen Mythos nicht, sondern arbeitet egal in welchem Ehejahr immer an eurer Beziehung. Es ist keine allgemein gültige Regel, dass man als Paar im 7. Jahr nicht miteinander zurechtkommt. Solange ihr eure Wünsche oder Anliegen offen miteinander kommuniziert, ehrlich seid, euren Partner auch mal überrascht etc. sollte eure Ehe beständig sein.
Hochzeitsmythos Nummer 7: Selbstgemacht ist halb gespart!
Einige von euch denken sicherlich, dass ihr bei der Umsetzung eurer Hochzeit daran spart, wenn ihr zum Beispiel die Dekoration oder das Essen selbst macht. Einige Dinge, wie zum Beispiel den Tischplan oder kleine Gastgeschenke, kann man selbst basteln und eventuell günstiger herstellen. Ihr solltet jedoch auch dabei die Anzahl der selbstgemachten Dinge beachten. Einzeln mögen diese günstiger sein, die Gesamtsumme zählt aber am Ende. Zusätzlich müsst ihr für das Selbermachen auch viel Zeit und Energie einplanen – darüber solltet ihr euch vorher im Klaren sein.
Möchtet ihr eine DIY-Hochzeit aufgrund des Budgets jedoch wirklich angehen, haben wir euch hier einen Blogartikel von uns mit den besten 12 Schritten dazu verlinkt.
Hochzeitsmythos Nummer 8: Gegenseitiges Einladen ist Pflicht!
Schon bei Geburtstagsfeiern wurde mal als Kind darauf aufmerksam gemacht, dass man denjenigen, bei dem man eingeladen worden war, auch auf seiner Feier einladen muss. Der gleiche Gedanke setzt sich auch bei anderen Feiern durch – vor allem bei Hochzeiten. Das Erstellen der Gästeliste fällt vielen Brautpaaren sehr schwer, da sie niemanden durch das Nicht-Einladen verletzen möchten. Enge Freunde und Familie gehören für viele selbstverständlich dazu.
Aber was ist mit ehemaligen Freuden, Kollegen, Bekannten, bei denen man eingeladen war? Eventuell besteht zu diesen Personen kein Kontakt mehr oder dieser ist nur oberflächlich? Egal wie schwer es für euch ist: ladet keinen zu eurer Hochzeit ein, den ihr nicht einladen möchtet. Auch hier seid ihr keinem anderen Rechenschaft schuldig. Die Hochzeit ist euer Tag und diesen sollt ihr auch mit den Menschen verbringen, die ihr wirklich um euch haben möchtet.
Ist jemand verärgert, dass er nicht eingeladen wurde, kann er gerne auf euch zukommen. Diese Situation könnt ihr nutzen, um euch mit der Person auszusprechen. Möchtet ihr der Person jedoch nicht direkt sagen, dass ihr sie nicht mögt oder dass die bestehende Beziehung für euch nur oberflächig ist, könnt ihr die Raumgröße oder das Budget als Ausrede verwenden.
Auch zum Thema „Gästeliste“ haben wir euch hier einen unserer Blogartikel verlinkt. Mit diesen 5 Tipps werdet ihr auf jeden Fall den Überblick bewahren.
Hochzeitsmythos Nummer 9: Hochzeitsplaner sind viel zu teuer!
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Hochzeitsplaner viel zu teuer sind. Diese Aussage kann man nicht direkt pauschalisieren, da es immer davon abhängig ist, wie viel Budget ihr in eure Hochzeit investieren möchtet und auch wie groß eure Hochzeit geplant werden soll. Feiert ihr in einem kleinen Kreis ist es natürlich möglich, eure Hochzeit kostengünstig zu planen und mit DIY eigene Ideen in euer Hochzeitsprogramm einzuplanen. Eine große Hochzeit dagegen ist für dich selbst eventuell irgendwann unübersichtlich und viel zu zeitintensiv. Auch hier können die Kosten dann ganz schnell steigen.
Ein Hochzeitsplaner bringt den Vorteil, dass dieser sozusagen der Profi bezüglich der Hochzeitsplanung ist. Er hat immer ein Auge auf Zeit und Budget und wird diese gut einhalten können. Zusätzlich hat der Planer schon beide Füße in der Hochzeits-Branche und kennt dadurch viele Dienstleister, wie zum Beispiel Dienstleister für das Catering, DJs, Bands, Locations oder auch Konditoren. Dieses Netzwerk erleichtert euch das Vergleichen von Preisen und ihr könnt zusätzlich noch besondere Angebote absahnen.
Hochzeitsmythos Nummer 10: Das bringt alles Unglück!
Es gibt vom Aberglauben her noch viele weitere Mythen, die bei einer bevorstehenden Hochzeit oder auch am Tag der Hochzeit für Unglück sorgen sollen:
- Den Bräutigam vor der Hochzeit nochmal sehen (d.h. die Nacht vor der Hochzeit gemeinsam verbringen)
- Die Braut muss etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues und etwas Geborgtes tragen
- Die Braut darf ihr Brautkleid nicht selbst nähen
- Wird der Ehering nach der Hochzeit verloren, wird die Ehe bald enden
- Wenn der Ring beim Ringtausch nicht leicht über den Finger rutscht, ist man nicht füreinander bestimmt
Diese Auflistung lässt sich bis ins unermessliche weiterführen. Unser Rat an euch ist jedoch: nimmt euch diese „Unglücksbringer“ nicht zu Herzen. Das wichtigste seid ihr als Brautpaar und solange ihr glücklich seid und die gemeinsamen Momente schätzt, sollte euch nichts ins Unglück stürzen. Zusätzlich muss man hervorheben, dass einige Mythen ihren Ursprung in Gesellschaften hatten, die vor Jahrhunderten existieren. Somit ist diese ursprüngliche Weltanschauung veraltet und nicht auf die heutige Gesellschaft übertragbar.
Eure Rebekka 🙂